D-Potenzen (Dezimalpotenzen) D-Potenzen wurden 1836 von Vehsemayer vorgestellt. Dieser erachtete ohne hinreichende Begründung die Verdünnungsschritte der Methode Hahnemanns – 1:100 – als zu groß und bemängelte das Fehlen von Zwischenstufen, ungeachtet dessen, dass Hahnemann und seine langjährigen Schüler gute Erfahrungen mit den C-Potenzen gemacht hatten. Auch Hering hatte zuvor schon, allerdings aus anderen Gründen, im Verhältnis 1:10 potenziert.
D-Potenzen werden in Analogie zu den C-Potenzen im Verhältnis 1:10 nach der Mehrglasmethode hergestellt und haben Eingang ins HAB gefunden.
Einglaspotenzen Der Laienhomöopath Semen Nikolajewitsch von Korsakoff stellte 1832 ein Herstellungsverfahren vor, das später nach ihm benannt wurde. Er führte den Potenziervorgang ab der Urtinktur oder einer bestimmten Potenz (meist der C30-Dilution) in einem einzigen Potenziergefäß durch. Da nach dem Ausleeren des Gefäßes durch Adhäsion ein Rest an der Gefäßwand zurückbleibt, muss nur mit dem Hundertfachen des Rückstandes wieder aufgefüllt werden.
Vorgehen: Einfüllen, schütteln, ausleeren, einfüllen, schütteln, ausleeren usw.
Auch dieses Verfahren wurde zuvor schon von Hering im Regenwald von Surinam praktiziert. Es bietet eine erhebliche Ersparnis an Glasgefäßen mit dem Nachteil, dass die Verdünnungsverhältnisse nicht so exakt einzuhalten sind, wie bei der Mehrglasmethode. Als Hochpotenzen fanden Einglas- oder Korsakoff-Potenzen weite Verbreitung. Sie werden meist mit dem Zusatz „K“ bezeichnet (z.B. China K200). Auch Jenichen stellte seine Hochpotenzen nach dem Einglasverfahren her, allerdings mit anderen Verdünnungsverhältnissen und einer speziellen Weise des Verschüttelns.
Wir können davon ausgehen, dass höhere Potenzen als C200 oder C1000 meist nach der Korsakoff-Methode, die nach HAB nicht zulässig ist, hergestellt wurden.
Potenziermaschinen Nach der Einführung der Einglaspotenzen wurden auch Potenziermaschinen entwickelt. Hier ist grundsätzlich zwischen Apparaturen, die das Vorgehen der Korsakoff-Methode maschinell durchführen (Sukkussionsmethode) und solchen, die nur verdünnen ohne zu verschütteln (Fluxionsmethode), zu unterscheiden.
Sukkussionsmethode : verdünnt und verschüttelt.
Fluxionsmethoden:
kontinuierliche Fluxionsmethode: ununterbrochenes Verdünnen,
diskontinuierliche Fluxionsmethode: Verdünnungsvorgang wird durch Ausleeren unterbrochen.
Als Verdünnungsmedium diente meist Wasser. Erst die letzte Potenz, die dann auf Globuli aufgebracht wurde, wurde mit Ethanol hergestellt.
Maschinell hergestellte Hochpotenzen fanden vorwiegend in Nordamerika weite Verbreitung. Exemplarisch seien die folgenden Konstrukteure von Potenziermaschinen genannt:
Fincke: Hochpotenzen nach kontinuierlicher Fluxionsmethode,
Skinner: Hochpotenzen nach diskontinuierlicher Fluxionsmethode,
Kent: Hochpotenzen nach Sukkussionsmethode.
Die breite Akzeptanz der nach diesen verschiedenen Verfahren hergestellten Hochpotenzen und die damit erzielten Heilerfolge zeigen, dass sich der Vorgang des Potenzierens nicht auf eine einfache Formel bringen lässt. Hahnemann war der Ansicht, dass das Verschütteln das Wichtigste sei, Skinner dagegen vertrat die Meinung, dass Verdünnung allein das Ausschlaggebende sei.
Hersteller maschineller Hochpotenzen in Deutschland sind zurzeit keine bekannt. Gründe:
Das HAB lässt nur Mehrglaspotenzen zu.
Das HAB erlaubt maschinelles Potenzieren nur, wenn die Handbewegung des Verschüttelns maschinell nachgeahmt wird.
Bei ausländischen Arzneimittelherstellern sollte man auf genaue Deklaration der Herstellungsverfahren achten.
Tab. 2.3 gibt einen Überblick über die verschiedenen Potenzbezeichnungen. Die Kennzeichnung von Potenzen ist international leider nicht einheitlich:
Potenzbezeichnungen aus der so genannten Kent’schen Reihe (hergestellt nach Einglas-, z.B. Korsakoff-, Mehrglas- und Fluxionsmethode, z.B. F.C. nach Skinner) (Kap. 6.1.2): 30, 200, M, XM, LM, CM, DM, MM.
Hochpotenzen werden manchmal auch mit 1M (1m), 10M (10m), 50M (50m), statt M, XM, LM, bezeichnet.
D-Potenzen (Decimal-Reihe) werden im angelsächsischen Sprachraum auch mit 30X, 30x bezeichnet.
1:50 000er-Potenzen = Q-Potenzen als Abkürzung von Quinquagiesmillesimal-Potenzen, werden auch mit Q3, QIII bezeichnet.
Die Bezeichnungen von Hochpotenzen mit lateinischen Ziffern stellen nicht die korrekte lateinische Schreibweise dar.
Tab. 2.3 Bezeichnung von Arzneimittelpotenzen
Tab. 2.3 Bezeichnung von Arzneimittelpotenzen
Schreibweise
Potenz
China Ø
Urtinktur, von lat. origo
China TM
Urtinktur, von franz. teinture mère
China C200
200. Potenz der Centesimal-Reihe (= 1:100-Reihe), Mehrglasmethode
China CH 200
In Frankreich übliche Bezeichnung für C200 nach Hahnemann (Mehrglasmethode)
China 200
200. Potenz der Centesimal-Reihe, vermutlich Einglasmethode
China K 200
200. Korsakoff-Potenz
China CK 200
200. Korsakoff-Potenz
China M
1000. Potenz der Centesimal-Reihe
China 10 M
XM = 10 000. Potenz der Centesimal-Reihe
China LM
50 000. Potenz der Centesimal-Reihe, darf nicht mit „LM“Potenzen verwechselt werden, deshalb sollte für die 50 000er-Potenzen nur der Name „Q-Potenzen“ verwendet werden. (Cave: falscher Name im HAB)
China Q1 oder QI
1. Stufe der 1:50 000-Potenzreihe
China CM
100 000. Potenz der Centesimal-Reihe
Falsche Schreibweisen
China LM I
Q1 der 1:50 000-Reihe
China LM XXX
Q30 der 1:50 000-Reihe
D-Potenzen werden in Analogie zu den C-Potenzen im Verhältnis 1:10 nach der Mehrglasmethode hergestellt und haben Eingang ins HAB gefunden.
Einglaspotenzen Der Laienhomöopath Semen Nikolajewitsch von Korsakoff stellte 1832 ein Herstellungsverfahren vor, das später nach ihm benannt wurde. Er führte den Potenziervorgang ab der Urtinktur oder einer bestimmten Potenz (meist der C30-Dilution) in einem einzigen Potenziergefäß durch. Da nach dem Ausleeren des Gefäßes durch Adhäsion ein Rest an der Gefäßwand zurückbleibt, muss nur mit dem Hundertfachen des Rückstandes wieder aufgefüllt werden.
Vorgehen: Einfüllen, schütteln, ausleeren, einfüllen, schütteln, ausleeren usw.
Auch dieses Verfahren wurde zuvor schon von Hering im Regenwald von Surinam praktiziert. Es bietet eine erhebliche Ersparnis an Glasgefäßen mit dem Nachteil, dass die Verdünnungsverhältnisse nicht so exakt einzuhalten sind, wie bei der Mehrglasmethode. Als Hochpotenzen fanden Einglas- oder Korsakoff-Potenzen weite Verbreitung. Sie werden meist mit dem Zusatz „K“ bezeichnet (z.B. China K200). Auch Jenichen stellte seine Hochpotenzen nach dem Einglasverfahren her, allerdings mit anderen Verdünnungsverhältnissen und einer speziellen Weise des Verschüttelns.
Wir können davon ausgehen, dass höhere Potenzen als C200 oder C1000 meist nach der Korsakoff-Methode, die nach HAB nicht zulässig ist, hergestellt wurden.
Potenziermaschinen Nach der Einführung der Einglaspotenzen wurden auch Potenziermaschinen entwickelt. Hier ist grundsätzlich zwischen Apparaturen, die das Vorgehen der Korsakoff-Methode maschinell durchführen (Sukkussionsmethode) und solchen, die nur verdünnen ohne zu verschütteln (Fluxionsmethode), zu unterscheiden.
Sukkussionsmethode : verdünnt und verschüttelt.
Fluxionsmethoden:
kontinuierliche Fluxionsmethode: ununterbrochenes Verdünnen,
diskontinuierliche Fluxionsmethode: Verdünnungsvorgang wird durch Ausleeren unterbrochen.
Als Verdünnungsmedium diente meist Wasser. Erst die letzte Potenz, die dann auf Globuli aufgebracht wurde, wurde mit Ethanol hergestellt.
Maschinell hergestellte Hochpotenzen fanden vorwiegend in Nordamerika weite Verbreitung. Exemplarisch seien die folgenden Konstrukteure von Potenziermaschinen genannt:
Fincke: Hochpotenzen nach kontinuierlicher Fluxionsmethode,
Skinner: Hochpotenzen nach diskontinuierlicher Fluxionsmethode,
Kent: Hochpotenzen nach Sukkussionsmethode.
Die breite Akzeptanz der nach diesen verschiedenen Verfahren hergestellten Hochpotenzen und die damit erzielten Heilerfolge zeigen, dass sich der Vorgang des Potenzierens nicht auf eine einfache Formel bringen lässt. Hahnemann war der Ansicht, dass das Verschütteln das Wichtigste sei, Skinner dagegen vertrat die Meinung, dass Verdünnung allein das Ausschlaggebende sei.
Hersteller maschineller Hochpotenzen in Deutschland sind zurzeit keine bekannt. Gründe:
Das HAB lässt nur Mehrglaspotenzen zu.
Das HAB erlaubt maschinelles Potenzieren nur, wenn die Handbewegung des Verschüttelns maschinell nachgeahmt wird.
Bei ausländischen Arzneimittelherstellern sollte man auf genaue Deklaration der Herstellungsverfahren achten.
Tab. 2.3 gibt einen Überblick über die verschiedenen Potenzbezeichnungen. Die Kennzeichnung von Potenzen ist international leider nicht einheitlich:
Potenzbezeichnungen aus der so genannten Kent’schen Reihe (hergestellt nach Einglas-, z.B. Korsakoff-, Mehrglas- und Fluxionsmethode, z.B. F.C. nach Skinner) (Kap. 6.1.2): 30, 200, M, XM, LM, CM, DM, MM.
Hochpotenzen werden manchmal auch mit 1M (1m), 10M (10m), 50M (50m), statt M, XM, LM, bezeichnet.
D-Potenzen (Decimal-Reihe) werden im angelsächsischen Sprachraum auch mit 30X, 30x bezeichnet.
1:50 000er-Potenzen = Q-Potenzen als Abkürzung von Quinquagiesmillesimal-Potenzen, werden auch mit Q3, QIII bezeichnet.
Die Bezeichnungen von Hochpotenzen mit lateinischen Ziffern stellen nicht die korrekte lateinische Schreibweise dar.
Tab. 2.3 Bezeichnung von Arzneimittelpotenzen
Tab. 2.3 Bezeichnung von Arzneimittelpotenzen
Schreibweise
Potenz
China Ø
Urtinktur, von lat. origo
China TM
Urtinktur, von franz. teinture mère
China C200
200. Potenz der Centesimal-Reihe (= 1:100-Reihe), Mehrglasmethode
China CH 200
In Frankreich übliche Bezeichnung für C200 nach Hahnemann (Mehrglasmethode)
China 200
200. Potenz der Centesimal-Reihe, vermutlich Einglasmethode
China K 200
200. Korsakoff-Potenz
China CK 200
200. Korsakoff-Potenz
China M
1000. Potenz der Centesimal-Reihe
China 10 M
XM = 10 000. Potenz der Centesimal-Reihe
China LM
50 000. Potenz der Centesimal-Reihe, darf nicht mit „LM“Potenzen verwechselt werden, deshalb sollte für die 50 000er-Potenzen nur der Name „Q-Potenzen“ verwendet werden. (Cave: falscher Name im HAB)
China Q1 oder QI
1. Stufe der 1:50 000-Potenzreihe
China CM
100 000. Potenz der Centesimal-Reihe
Falsche Schreibweisen
China LM I
Q1 der 1:50 000-Reihe
China LM XXX
Q30 der 1:50 000-Reihe