Allgemein wird Gesundheit als Abwesenheit von Krankheit gesehen. Mit dem Verschwinden von Befunden (also objektivierbaren Symptomen) endet oft die Aufgabe des Arztes. „Befindensstörungen“ ohne pathologische Befunde oder zumindest ohne gravierende Veränderungen werden gern ausgegrenzt, scheinbar aus Kostengründen – weil dafür die Solidargemeinschaft der Krankenkassen nicht aufkommen soll – in Wahrheit aber, weil die Universitätsmedizin damit nicht viel anfangen kann. Eine Krankheit ohne objektivierbare, also durch Abbildungen oder physikalisch-chemische Reaktionen nachweisbare Veränderungen, ist schwer mit Gegenmaßnahmen zu behandeln. Wenn doch, ist meist der Schaden größer als der Nutzen.
Andererseits wird heute vielen objektivierbaren Veränderungen ohne Störung des Befindens ein Krankheitswert beigemessen: der Blutdruckerhöhung, dem Cholesterinanstieg über eine allgemein festgelegte Norm, dem Vorhandensein bestimmter Antikörper usw. Solche Veränderungen können, davon wird ausgegangen, zu einer manifesten Krankheit führen und, das ist meist wesentlich, sie gelten als „enantiopathisch“, also durch Gegenwirkung, behandelbar.
Krankheitsbezeichnungen und -entitäten Die universitäre Medizin grenzt Krankheiten in mehr oder weniger kleinen Einheiten ab. Schon oft wurden absolute Zahlen aller bekannten Krankheiten genannt, sogar differenziert nach behandelbaren und noch nicht behandelbaren Krankheiten.
Die Benennung erfolgt nach bestimmten Grundsätzen und ist beschreibend nach den Kriterien
ätiologisch,
morphologisch,
typologisch,
prognostisch,
also nach Ursprung, Form, Wesen oder Zustand
Tab. 1.1 Krankheits-Klassifizierung (in Anlehnung an die aristotelischenKausalitäten)
Die Diagnose – der Durchblick – erfolgt in der Reihenfolge Erklärung, Benennung, Therapiewahl, Prognose. Schon G.H.G. Jahr hat 1857 angemerkt, dass die Ursache „selten mit unbestreitbarer Gewissheit zu ermitteln“ ist. Aber auch bezüglich der Einteilung nach Syndromen oder der notwendigen Therapie kann es, nicht selten, Schwierigkeiten geben. Sicher bleibt nur die beschreibende Klassifizierung nach Phänomenen.
Andererseits wird heute vielen objektivierbaren Veränderungen ohne Störung des Befindens ein Krankheitswert beigemessen: der Blutdruckerhöhung, dem Cholesterinanstieg über eine allgemein festgelegte Norm, dem Vorhandensein bestimmter Antikörper usw. Solche Veränderungen können, davon wird ausgegangen, zu einer manifesten Krankheit führen und, das ist meist wesentlich, sie gelten als „enantiopathisch“, also durch Gegenwirkung, behandelbar.
Krankheitsbezeichnungen und -entitäten Die universitäre Medizin grenzt Krankheiten in mehr oder weniger kleinen Einheiten ab. Schon oft wurden absolute Zahlen aller bekannten Krankheiten genannt, sogar differenziert nach behandelbaren und noch nicht behandelbaren Krankheiten.
Die Benennung erfolgt nach bestimmten Grundsätzen und ist beschreibend nach den Kriterien
ätiologisch,
morphologisch,
typologisch,
prognostisch,
also nach Ursprung, Form, Wesen oder Zustand
Tab. 1.1 Krankheits-Klassifizierung (in Anlehnung an die aristotelischenKausalitäten)
Die Diagnose – der Durchblick – erfolgt in der Reihenfolge Erklärung, Benennung, Therapiewahl, Prognose. Schon G.H.G. Jahr hat 1857 angemerkt, dass die Ursache „selten mit unbestreitbarer Gewissheit zu ermitteln“ ist. Aber auch bezüglich der Einteilung nach Syndromen oder der notwendigen Therapie kann es, nicht selten, Schwierigkeiten geben. Sicher bleibt nur die beschreibende Klassifizierung nach Phänomenen.