Reiz und Reizantwort – Grundsätzliches Aus energetischer Sicht gibt es drei verschiedene Arten, auf einen lebenden Organismus einzuwirken:
mitsinnig
gegensinnig oder
beliebig.
Der mitsinnige Einfluss greift Zustand, Impuls oder Bewegungsrichtung des Organismus auf und lenkt ihn um, damit die erwünschte Wirkung entsteht. Er ist das Prinzip der Pädagogik ohne Strafe, des überzeugenden Gesprächs mit guten Argumenten, der Verstärkung durch Belohnung, des Fremdenführers, das Prinzip der gezielten Unterstützung oder Stärkung eigener Kräfte und Fähigkeiten, welche in der Medizin als Selbstheilungskräfte bezeichnet werden.
Der gegensinnige Einfluss greift nicht auf, sondern an. Er richtet sich gegen einen unerwünschten Aspekt des Organismus durch Hemmen, Bremsen, Verringern, Entfernen, Abtöten. Er ist das Prinzip von Polizei und Militär, der Pädagogik mit Strafe oder Strafandrohung, der gezielten Unterdrückung. Er ist der bewährte Standard der Notfallmedizin, hat aber, nicht zuletzt wegen seiner leichten Erlernbarkeit und der vermeintlich geringen Gegenwehr der betroffenen Organismen, Einzug gehalten in die gesamte Medizin unserer Zeit.
Er provoziert natürlich Widerstand, der durch entsprechend starke oder häufig wiederholte Einwirkung gebrochen werden muss. Er hält nur an, solange er einwirkt oder, bei Steuerung über das Bewusstsein, ein erneutes Einwirken erwartet und befürchtet wird. Er funktioniert also mit dem Mittel der Angst, über die Funktionen der Erinnerung oder des Vorausdenkens. Dadurch ist er auf Dauer unsicher und störanfällig und klingt ab, wenn keine Verstärkung mehr erfolgt.
Die beliebige Einwirkung ist ungezielt. Die Reaktion des beeinflussten Organismus ist nicht sicher einzuschätzen und sie ist geprägt von dessen spezifischen Eigenarten. In einem sehr begrenzten Rahmen kann durch vielfache Erfahrung mit einem solchen Reiz und einer immer wieder ähnlichen oder gleichen Antwort eine Systematik gelernt werden. Meist allerdings passiert auf eine beliebige Einwirkung nicht viel mehr als allgemeine Aufmerksamkeit oder Irritation. In der Medizin gehören dazu viele der so genannten unspezifischen Regulationsverfahren wie Klimatherapie, „roborierende Maßnahmen“, „Ausleitung“ durch Senf- oder Canthariden-Pflaster und vieles andere.
Der medizinische Impuls Eine medizinische Einwirkung hat das Ziel, den kranken Organismus gesund oder wenigstens „gesünder“ zu machen. Sie muss ihn bewegen, also eine Reaktion in ihm hervorrufen. Ist sie falsch gewählt, falsch angesetzt oder trifft sie einen gesunden Organismus, kann sie krank machen.
Das gilt grundsätzlich. Medizin unter Ausschluss jeglichen Risikos ist nicht machbar. Daher kann ihre Wirkung im Organismus mit Recht als gewollt krank machend bezeichnet werden, mit dem Ziel, dadurch zu einer Reizantwort und mit ihrzu einem Ausgleich mit der bestehenden Krankheit zu führen. Samuel Hahnemann (1755–1843), der Begründer der Homöopathie, prägte dafür den Begriff „Kunstkrankheit“ (Organon der Heilkunst, § 34) und nannte die Arznei ein krank machendes Agens, ihre Wirkung „Arzneikrankheit“.
Ein solches Krankmachen zur Gesundung oder zur befristeten Rückführung zu einer gewünschten Norm kann, wie oben allgemein ausgeführt,
mitsinnig = homöopathisch,
gegensinnig = enantiopathisch oder
beliebig bzw. „anders“ = allöopathisch
bewirkt werden.
Allopathie – Homöopathie: Begriffsbestimmung Die Begriffe „Allöopathie“ und ihr Gegenteil „Homöopathie“ wurden von Hahnemann geprägt und haben folgende Bedeutung:
All(ö)opathie: Leiden durch ein Anderes (griech. allos: anders, fremd), Unähnliches.
Homöopathie: Leiden durch ein Ähnliches (griech. homoios: ähnlich, gleich).
Abzugrenzen davon ist die
Isopathie: Leiden durch das Selbige.
Zu ergänzen ist bei diesen Definitionen jeweils: [..] um gesund zu werden.
Im 18. und frühen 19. Jahrhundert war die Medizin in Europa geprägt von Aderlass, groben „ausleitenden“ Verfahren wie Abführen (Purgieren) und künstlichen Hautgeschwüren (Haarseile u.ä.) sowie der Gabe von Mixturen pflanzlicher und chemischer Herkunft in hohen Dosen. Die chronische Quecksilberintoxikation war z.B. eine häufige iatrogene Krankheit dieser Zeit.
Die Beliebigkeit und Undifferenziertheit dieser Medizin war für Hahnemann Anlass, den Arztberuf nach dem Studium zunächst nicht aufzunehmen und nach einer Phase chemischer Forschungen, Übersetzertätigkeit und eigener Publikationen eine neue Heilmethode zu entwickeln: die Homöopathie
Der Begriff Allopathie hat sich erhalten, obwohl die Universitätsmedizin des späten 20. und frühen 21. Jahrhunderts mit der des 19. Jahrhunderts praktisch nichts mehr gemein hat. Ihre Pharmakotherapie ist gerade nicht beliebig, auch wenn der Gedanke des Universalheilmittels, der Panazee („Allheilkraut“) des 19. Jahrhunderts, bei manch unreflektierter Anwendung von Cortison, Antibiose oder Immunsuppression noch auftaucht.
Die Gabe von Arzneimitteln ist – wenn sie nicht eine Substitution fehlender körpereigener Stoffe (wie Insulin, Thyroxin, Vitamin B12 usw.) ist – gegen krankhafte Symptome oder gegen krank machende Mikroorganismen gerichtet. Ihre Stoffe sind Hemmer, Blocker, Inhibitoren und Antis (z.B. Antidepressiva, Antihypertonika etc.) jeder Art. Sie ist Enantiopathie.
Was heißt schon Gesundheit? Gesundheit ist ein Idealzustand, der in der Realität immer nur annähernd erreicht werden kann. Die Definition der WHO (Weltgesundheitsorganisation) ist allgemein bekannt: „Gesundheit ist der Zustand des völligen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheiten und Gebrechen“. Dieser affirmativen, fast schon als einklagbar angesehenen Forderung („Gesundheit für alle bis zum Jahr 2000“ hieß es einmal) stehen andere Definitionen gegenüber,die Gesundheit als „normale“ oder „störungsfreie“ Funktion aller Lebensvorgänge beschreiben – eben als Abwesenheit von Krankheit.
Zetkin/Schaldach: Wörterbuch der Medizin, 6. Auflage 1973 Krankheit = Morbus (lat.):
Störung der normalen Funktion des Körpers bzw. seiner Organe u. Organsysteme.
Die K. ist das Resultat verschiedener von außen einwirkender Faktoren (Exposition, Milieu) in Zusammenhang mit der zeitweilig sich ändernden Anfälligkeit (Disposition) sowie der Reaktionseigentümlichkeit des Organismus (Konstitution).
ROCHE Lexikon der Medizin, 5. Auflage 2003 1. Subjektives und/oder objektives Bestehen körperlicher und/oder geistig-seelischer Störungen bzw. Veränderungen. Im Arbeitsrecht und in der Sozialversicherung der regelwidrige Verlauf leiblicher, seelischer oder geistiger Lebensvorgänge, der Krankenpflege notwendig macht und Arbeitsunfähigkeit zur Folge haben kann, in der Rentenversicherung die eingeschränkte Erwerbsfähigkeit.
2. Krankheitsbegriff; das „Etikett“ für eine aus ätio-, morpho-, typologischen oder anderen Gründen zusammengefasste Gruppe von Krankheitsabläufen, die als Entität mit mehr oder weniger typischen Zeichen (Symptomen) aufgefasst wird.
Die folgenden sieben historischen Zitate zu Krankheitsdefinitionen sind aus Otto Lippross, „Medizin und Heilerfolg“ (1971), entnommen.
Humoralpathologie (Antike bis 19. Jh. n. Chr.):
Krankheit ist in einer fehlerhaften Mischung der Körpersäfte begründet.
Ontologischer Krankheitsbegriff (Thomas Sydenham, 1624–1689):
Die verschiedenen Krankheiten sind stabile Phänomene, die nach einem zeitlos gültigen System klassifiziert werden können.
Zellularpathologie (Rudolf Virchow, 1821–1902):
Krankheit ist eine Störung der Zelle. „Es gibt keine Allgemeinkrankheiten, es gibt nur noch Lokalkrankheiten.“
Ludwig Aschoff (1866–1942):
Krankheit ist Gefährdung der Existenz.
Alfred Brauchle (1898–1964):
Krankheit ist eine Störung des Gleichgewichtes.
Louis R. Grote (1886–1960):
Krankheit ist gestörte Responsivität, eine Unstimmigkeit zwischen den an einen Organismus gestellten Forderungen und seinen möglichen Leistungen.
Samuel Hahnemann (1755–1843):
„[…] an jeder einzelnen Krankheit [ist] nichts, als äußerlich durch die Sinne erkennbare Veränderungen im Befinden des Leibes und der Seele, Krankheitszeichen,Zufälle, Symptome wahr[zunehmen], das ist, Abweichungen vom gesunden, ehemaligen Zustande des jetzt Kranken, die dieser selbst fühlt, die die Umstehenden an ihm wahrnehmen, und die der Arzt an ihm beobachtet. Alle diese wahrnehmbaren Zeichen repräsentiren die Krankheit in ihrem ganzen Umfange, das ist, sie bilden zusammen die wahre und einzig denkbare Gestalt der Krankheit.“ (Organon, § 6)
„Es läßt sich nicht denken, [..] daß, nach Hebung aller Krankheitssymptome und des ganzen lnbegriffs der wahrnehmbaren Zufälle, etwas anders, als Gesundheit, übrig bliebe […].“ (Organon, § 8)
mitsinnig
gegensinnig oder
beliebig.
Der mitsinnige Einfluss greift Zustand, Impuls oder Bewegungsrichtung des Organismus auf und lenkt ihn um, damit die erwünschte Wirkung entsteht. Er ist das Prinzip der Pädagogik ohne Strafe, des überzeugenden Gesprächs mit guten Argumenten, der Verstärkung durch Belohnung, des Fremdenführers, das Prinzip der gezielten Unterstützung oder Stärkung eigener Kräfte und Fähigkeiten, welche in der Medizin als Selbstheilungskräfte bezeichnet werden.
Der gegensinnige Einfluss greift nicht auf, sondern an. Er richtet sich gegen einen unerwünschten Aspekt des Organismus durch Hemmen, Bremsen, Verringern, Entfernen, Abtöten. Er ist das Prinzip von Polizei und Militär, der Pädagogik mit Strafe oder Strafandrohung, der gezielten Unterdrückung. Er ist der bewährte Standard der Notfallmedizin, hat aber, nicht zuletzt wegen seiner leichten Erlernbarkeit und der vermeintlich geringen Gegenwehr der betroffenen Organismen, Einzug gehalten in die gesamte Medizin unserer Zeit.
Er provoziert natürlich Widerstand, der durch entsprechend starke oder häufig wiederholte Einwirkung gebrochen werden muss. Er hält nur an, solange er einwirkt oder, bei Steuerung über das Bewusstsein, ein erneutes Einwirken erwartet und befürchtet wird. Er funktioniert also mit dem Mittel der Angst, über die Funktionen der Erinnerung oder des Vorausdenkens. Dadurch ist er auf Dauer unsicher und störanfällig und klingt ab, wenn keine Verstärkung mehr erfolgt.
Die beliebige Einwirkung ist ungezielt. Die Reaktion des beeinflussten Organismus ist nicht sicher einzuschätzen und sie ist geprägt von dessen spezifischen Eigenarten. In einem sehr begrenzten Rahmen kann durch vielfache Erfahrung mit einem solchen Reiz und einer immer wieder ähnlichen oder gleichen Antwort eine Systematik gelernt werden. Meist allerdings passiert auf eine beliebige Einwirkung nicht viel mehr als allgemeine Aufmerksamkeit oder Irritation. In der Medizin gehören dazu viele der so genannten unspezifischen Regulationsverfahren wie Klimatherapie, „roborierende Maßnahmen“, „Ausleitung“ durch Senf- oder Canthariden-Pflaster und vieles andere.
Der medizinische Impuls Eine medizinische Einwirkung hat das Ziel, den kranken Organismus gesund oder wenigstens „gesünder“ zu machen. Sie muss ihn bewegen, also eine Reaktion in ihm hervorrufen. Ist sie falsch gewählt, falsch angesetzt oder trifft sie einen gesunden Organismus, kann sie krank machen.
Das gilt grundsätzlich. Medizin unter Ausschluss jeglichen Risikos ist nicht machbar. Daher kann ihre Wirkung im Organismus mit Recht als gewollt krank machend bezeichnet werden, mit dem Ziel, dadurch zu einer Reizantwort und mit ihrzu einem Ausgleich mit der bestehenden Krankheit zu führen. Samuel Hahnemann (1755–1843), der Begründer der Homöopathie, prägte dafür den Begriff „Kunstkrankheit“ (Organon der Heilkunst, § 34) und nannte die Arznei ein krank machendes Agens, ihre Wirkung „Arzneikrankheit“.
Ein solches Krankmachen zur Gesundung oder zur befristeten Rückführung zu einer gewünschten Norm kann, wie oben allgemein ausgeführt,
mitsinnig = homöopathisch,
gegensinnig = enantiopathisch oder
beliebig bzw. „anders“ = allöopathisch
bewirkt werden.
Allopathie – Homöopathie: Begriffsbestimmung Die Begriffe „Allöopathie“ und ihr Gegenteil „Homöopathie“ wurden von Hahnemann geprägt und haben folgende Bedeutung:
All(ö)opathie: Leiden durch ein Anderes (griech. allos: anders, fremd), Unähnliches.
Homöopathie: Leiden durch ein Ähnliches (griech. homoios: ähnlich, gleich).
Abzugrenzen davon ist die
Isopathie: Leiden durch das Selbige.
Zu ergänzen ist bei diesen Definitionen jeweils: [..] um gesund zu werden.
Im 18. und frühen 19. Jahrhundert war die Medizin in Europa geprägt von Aderlass, groben „ausleitenden“ Verfahren wie Abführen (Purgieren) und künstlichen Hautgeschwüren (Haarseile u.ä.) sowie der Gabe von Mixturen pflanzlicher und chemischer Herkunft in hohen Dosen. Die chronische Quecksilberintoxikation war z.B. eine häufige iatrogene Krankheit dieser Zeit.
Die Beliebigkeit und Undifferenziertheit dieser Medizin war für Hahnemann Anlass, den Arztberuf nach dem Studium zunächst nicht aufzunehmen und nach einer Phase chemischer Forschungen, Übersetzertätigkeit und eigener Publikationen eine neue Heilmethode zu entwickeln: die Homöopathie
Der Begriff Allopathie hat sich erhalten, obwohl die Universitätsmedizin des späten 20. und frühen 21. Jahrhunderts mit der des 19. Jahrhunderts praktisch nichts mehr gemein hat. Ihre Pharmakotherapie ist gerade nicht beliebig, auch wenn der Gedanke des Universalheilmittels, der Panazee („Allheilkraut“) des 19. Jahrhunderts, bei manch unreflektierter Anwendung von Cortison, Antibiose oder Immunsuppression noch auftaucht.
Die Gabe von Arzneimitteln ist – wenn sie nicht eine Substitution fehlender körpereigener Stoffe (wie Insulin, Thyroxin, Vitamin B12 usw.) ist – gegen krankhafte Symptome oder gegen krank machende Mikroorganismen gerichtet. Ihre Stoffe sind Hemmer, Blocker, Inhibitoren und Antis (z.B. Antidepressiva, Antihypertonika etc.) jeder Art. Sie ist Enantiopathie.
Was heißt schon Gesundheit? Gesundheit ist ein Idealzustand, der in der Realität immer nur annähernd erreicht werden kann. Die Definition der WHO (Weltgesundheitsorganisation) ist allgemein bekannt: „Gesundheit ist der Zustand des völligen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheiten und Gebrechen“. Dieser affirmativen, fast schon als einklagbar angesehenen Forderung („Gesundheit für alle bis zum Jahr 2000“ hieß es einmal) stehen andere Definitionen gegenüber,die Gesundheit als „normale“ oder „störungsfreie“ Funktion aller Lebensvorgänge beschreiben – eben als Abwesenheit von Krankheit.
Zetkin/Schaldach: Wörterbuch der Medizin, 6. Auflage 1973 Krankheit = Morbus (lat.):
Störung der normalen Funktion des Körpers bzw. seiner Organe u. Organsysteme.
Die K. ist das Resultat verschiedener von außen einwirkender Faktoren (Exposition, Milieu) in Zusammenhang mit der zeitweilig sich ändernden Anfälligkeit (Disposition) sowie der Reaktionseigentümlichkeit des Organismus (Konstitution).
ROCHE Lexikon der Medizin, 5. Auflage 2003 1. Subjektives und/oder objektives Bestehen körperlicher und/oder geistig-seelischer Störungen bzw. Veränderungen. Im Arbeitsrecht und in der Sozialversicherung der regelwidrige Verlauf leiblicher, seelischer oder geistiger Lebensvorgänge, der Krankenpflege notwendig macht und Arbeitsunfähigkeit zur Folge haben kann, in der Rentenversicherung die eingeschränkte Erwerbsfähigkeit.
2. Krankheitsbegriff; das „Etikett“ für eine aus ätio-, morpho-, typologischen oder anderen Gründen zusammengefasste Gruppe von Krankheitsabläufen, die als Entität mit mehr oder weniger typischen Zeichen (Symptomen) aufgefasst wird.
Die folgenden sieben historischen Zitate zu Krankheitsdefinitionen sind aus Otto Lippross, „Medizin und Heilerfolg“ (1971), entnommen.
Humoralpathologie (Antike bis 19. Jh. n. Chr.):
Krankheit ist in einer fehlerhaften Mischung der Körpersäfte begründet.
Ontologischer Krankheitsbegriff (Thomas Sydenham, 1624–1689):
Die verschiedenen Krankheiten sind stabile Phänomene, die nach einem zeitlos gültigen System klassifiziert werden können.
Zellularpathologie (Rudolf Virchow, 1821–1902):
Krankheit ist eine Störung der Zelle. „Es gibt keine Allgemeinkrankheiten, es gibt nur noch Lokalkrankheiten.“
Ludwig Aschoff (1866–1942):
Krankheit ist Gefährdung der Existenz.
Alfred Brauchle (1898–1964):
Krankheit ist eine Störung des Gleichgewichtes.
Louis R. Grote (1886–1960):
Krankheit ist gestörte Responsivität, eine Unstimmigkeit zwischen den an einen Organismus gestellten Forderungen und seinen möglichen Leistungen.
Samuel Hahnemann (1755–1843):
„[…] an jeder einzelnen Krankheit [ist] nichts, als äußerlich durch die Sinne erkennbare Veränderungen im Befinden des Leibes und der Seele, Krankheitszeichen,Zufälle, Symptome wahr[zunehmen], das ist, Abweichungen vom gesunden, ehemaligen Zustande des jetzt Kranken, die dieser selbst fühlt, die die Umstehenden an ihm wahrnehmen, und die der Arzt an ihm beobachtet. Alle diese wahrnehmbaren Zeichen repräsentiren die Krankheit in ihrem ganzen Umfange, das ist, sie bilden zusammen die wahre und einzig denkbare Gestalt der Krankheit.“ (Organon, § 6)
„Es läßt sich nicht denken, [..] daß, nach Hebung aller Krankheitssymptome und des ganzen lnbegriffs der wahrnehmbaren Zufälle, etwas anders, als Gesundheit, übrig bliebe […].“ (Organon, § 8)